Neue Farbe für’s Gewölbe

Durch den Rückbau der alten Leitungen, Kabelkanäle, Leuchtstoffröhren usw. war die verputzte Gewölbedecke im Großen Saal im letzten Jahr zu einem Flickenteppich aus Löchern und abgeplazter Farbe geworden. Zusammen mit früheren Ausbesserungsversuchen sah die Decke nun einfach, sorry, scheiße aus. Das konnten wir so nicht lassen.

Da die Farbschicht an vielen Stellen auf- und abgeplatz war, wäre das BESTE Vorgehen wohl gewesen, die alte(n) Farbe(n) komplett runter zu schaffen, sämtliche Löcher zu spachteln, die gesamte Decke neu zu grundieren und alles neu zu streichen. Aber ganz ehrlich: Darauf hatten wir zwei einsamen Typen nach einem Jahr alleine im Keller einfach keine Lust mehr. Bei der Decke war uns klar, dass sich diese Aktion auf Ausbessern und Flicken beschränken würde. End of story.

Wir entschieden uns für den Einsatz von Dispersionsfarbe mit Farbsprühsystem, um möglichst wenig Druck auf die alten Farbschichten auszuüben. Nach einem etwas zu dunklen Testlauf trafen wir beim zweiten Mal wirklich GENAU den Farbton der Decke. Der Farbenmischthekentante vom Baumarkt sei dank. Das war ziemlich cool!

Wir haben etwa einen Tag gebraucht, um den Raum leer zu machen und abzukleben. Vor allem das Abhängen und Abkleben der Lüftungsrohre und der Kabelpritschen war recht zeitaufwändig. Das Arbeiten in 3-5 Metern Höhe sind wir zwar seit Jahren schon gewohnt, es bleibt aber eine dieser Arbeiten, bei denen man einfach hellwach sein muss. Zum Glück hatten wir Malerplane mit Tape dran, Strechfolie und gutes Abdeckpapier. Besonders die selbstklebende Plane war der Hit. Das hat uns seeehr viel Fummelei erspart.

Eineinhalb weitere Tage haben wir für’s eigentlichen Malen gebraucht – und sind mit dem Ergebnis nun zufrieden. Natürlich sieht man, dass eine alte, beschädigte Farbschicht übersprüht wurde. Trotzdem wirkt der Raum irgendwie ruhiger. Besonders in Kombination mit dem Stahlträger, den ich vor ein paar Wochen aufgearbeitet habe, wirkt der Blick nach oben jetzt alles ordentlicher. Aufgeräumter. Nach der Decke haben wir auch noch die weißen Kabelkanäle im Großen Saal mit dem Silber des Trägers lackiert.

Dabei fällt mir gerade auf, dass ich zum Träger garnichts berichtet habe. Hmm, wohl vergessen. Hier die Kurzform: Zweimal geschliffen, alle Löcher mit 2K Epoxy Knete ausgefüllt (geiles Zeug!), nach dem Aushärten nochmal geschliffen, silber lackiert.

Nach dem Projekt waren wir zwar glücklich über das Ergebnis, aber auch froh, dass es vorbei war. Der Leiter-Muskelkater war ordentlich. Klar ist auch: Das Ganze ist nur ein temporärer Fix. Flickwerk. Bastelei. Also genau das, was Jonas uns ich bisher bei unserer Sanierungs-Odyssee erfolgreich vermieden haben. Ewig halten wird die neue Farbschicht wohl nicht. Spätestens wenn wir beim nächsten Soundcheck die Subwoofer hochfahren, werden sich wieder Teile lösen. Heißt: Mittelfristig müssen wir da nochmal ran. Dann aber mit mehr Leuten im großen Team. Und vielleicht mit Gerüst.

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