Goodbye Sofas

Im Kanal lieben wir Sofas. Sie sind chillig, kuschlig und schützen den Boden vor Flecken. Aber nach drei Jahren ohne Lüftung mussten wir nicht lange überlegen, ob wir die Polstermöbel rauswerfen sollten oder nicht. Unsere geliebten Sofas waren nicht mehr ganz frisch…

Die jüngsten und besten Polstermöbel aus Leder hatten Jonas und ich schon kurz nach der Schließung des Kanals in andere Jugendräume gebracht. Nun musste der Rest weg. Eine massive, schwere Auslese, die seit über 10 Jahren den Kanal-Alltag überstanden hatte, ein flauschiges Bollwerk aus Schaumstoff, Spanplatten und Mock.

Eigentlich hatte ich mit der Stadt schon eine große Sperrmüll Abholung vereinbart, doch das war garnicht so einfach, wie zunächst gedacht. Der Haupteingang des Kanals war mit Schutt und dem Klohäuschen der Baufirma blockiert. Hinten raus, in der Zufahrt des Kindergartens, konnten wir auch keinen riesigen Berg Zeug auftürmen… Rettungswege, Feuerwehrzufahrt und so. Also mussten wir selber ran. Kleinmachen, hoch schleppen, Bus und Anhänger vollstopfen und ab zum Wertstoffhof, so war der Plan.

Eine Kettensäge wäre toll gewesen. Oder eine Säbelsäge. Oder eine Machete. Oder IRGENDWAS mit mehr Bums, als unsere zwei lächerlichen Hämmerchen und das Cuttermesser, mit dem wir uns durch die Möbel geschnetzelt haben. Sehr untypisch, aber dieses mal waren wir wirklich schlecht ausgerüstet. Also mussten Muskelkraft und Jonas‘ Freude am Spanplattenplattmachen langen.

Am nächsten Tag rollten wir mit dem großen VW-Bus der Evangelischen Jugend und Jonas‘ Kastenhänger an. Eine gute Entscheidung. Am Ende des Events waren Bus und Hänger randvoll mit den Trümmern sitzender Generationen.

Ein Glück beherrscht Jonas die Fahrerei mit Gespann wirklich gut. Ich hätte das so definitiv nicht hinbekommen. Und ein Glück war das Wetter an diesem Tag recht nass. Jedes Mal, wenn man ein Stück Sofa das acht Meter hohe Backstage-Treppenhaus nach oben gewuchtet hatte, brachte der Regen eine willkommene Erfrischung. Und dann war da noch das Kindergarten-Team, das uns mit Kaffee und Kuchen versorgt hat. Danke!

Die Entsorgung auf dem Wertstoffhof in Abenheim war keine große Sache mehr. Laut der Waage dort haben wir an diesem Tag 800 kg zerhacktes Sofa umgeschlagen.

Das möchte ich bitte nie wieder machen.

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