Was bisher geschah…

Der Kanal 70 ist ein Jugendzentrum, das seit über einem halben Jahrhundert fester Bestandteil der wormser Kulturszene ist. In unserem Gewölbekeller haben schon Generationen von Jugendlichen gemeinsam gechillt, gefeiert, diskutiert, mitgearbeitet und mitgestaltet.

Aufgrund von Sicherheitsmängeln und defekter Haustechnik mussten wir 2017 plötzlich und unerwartet schließen. Mitten in einer Phase, in der es gerade richtig gut lief. Vom einen auf den anderen Tag war es aus mit unserer Arbeit. Das war schlimm. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Kanal zwar schon öfter mal dicht gemacht, aber diesmal sah es wirklich finster aus. Für die Sanierung musste die gewaltige Summe von mindestens 250.000 € aufgebracht werden.

Die ersten Monate nach der Schließung wusste niemand, wie man mit der Situation umgehen sollte. Viele hatten den Kanal schon abgeschrieben. Doch dann trat plötzlich ein Pfarrer im Ruhestand vor die Presse, der früher selbst im Kanal aktiv gewesen war: Axel Held. Der gute Mann dachte sich, dass es doch gar nicht so schwierig sein müsste, eine so beliebte und verwurzelte Einrichtung wie den Kanal 70 zu retten. Er sprach sich mit den kirchlichen Gremien ab, die für den Kanal zuständig sind. Dann versammelte er die verbliebenen Ehrenamtlichen aus dem Kanalteam um sich. Und dann legte er los.

Und wie.

Was folgte war eine gigantische Fundraising-Kampagne, an der sich unzählige Spender und Sponsorinnen beteiligten, Privatpersonen, Firmen und Stiftungen. Es gab einige geile Benefiz-Konzerte mit Künstlern unterschiedlicher Stilrichtungen, die alle für den Kanal gespielt haben. Alle Fäden liefen bei Axel zusammen, der auf allen Ebenen mit dabei war – egal ob im Anzug bei Scheckübergaben, auf dem Glühweinmarkt oder beim Basteln und Verteilen seiner stylischen Kanalrohr-Spendendosen.

Tja. Und dann hatten wir plötzlich genug Geld zusammen und der Kanal war gerettet.

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